Marte Meo Methode

Entwicklungsförderung mit Videoaufzeichnung

Marte Meo ist aus dem lateinischen abgeleitet und bedeutet so viel wie „aus eigener Kraft“. In den siebziger Jahren entwickelten sich aus dem sogenannten „Orion-Hometraining“ zwei Formen der Videoarbeit. Zum einen das Video-Home-Training von Harry Bieman und Maria Aarts Marte Meo Methode.

Maria Aarts hatte viele Jahre Kommunikationsprozesse zwischen Eltern und Kindern beobachtet, um festzuhalten, welche Elemente wichtig sind, damit ein Kind sich gut entwickeln kann. Die Grundhaltung ihrer entwickelten Methode ist wertschätzend, ressourcen- und lösungsorientiert. Es wird vorausgesetzt, dass Eltern die Entwicklungsspezialisten für ihr Kind sind. Sie werden durch gezielte Übungen dabei unterstützt, ihre Kraft und ihr Vertrauen zu (wieder zu) finden. Das Gefühl von Selbstwirksamkeit wird gestärkt.

Marte Meo versucht zu verstehen, welche „Entwicklungsbotschaft“ hinter einem „Problem/problematischen Verhalten“ steht. D.h. es geht nicht darum, das störende Verhalten abzustellen, sondern festzustellen, welche Fähigkeiten bei den Akteuren noch nicht entwickelt sind bzw. was das störende Verhalten begünstigt. An den daraus folgenden Erkenntnissen orientiert der Berater*in seine/ ihre Arbeit, indem er/sie versucht, Entwicklungen anzuregen.

Marte Meo ist eine zeitlich begrenzte, zielgerichtete Methode, um Eltern zu coachen. Grundlage der Beratung sind Videoaufzeichnungen aus dem Alltag der Familien.

Ablauf eines Beratungsprozesses:

  1. Vorgespräch
  2. Auftragsklärung
  3. Videoaufnahme in der Familie
  4. Detaillierte Interaktionsanalyse
  5. Review

Videoaufnahmen und Review wechseln sich dann in der Beratung ab. Gewonnene Erkenntnisse können sofort in den Alltag umgesetzt werden. Bestimmt wird der Prozess von dem Aufnahmevermögen der Eltern und ihrem Tempo.

Rahmenbedingungen

In Absprache und auf Wunsch der Fachkräfte, des Jugendamtes, auf Nachfrage der Eltern kann auch eine kurzfristige Intervention im Rahmen von 7-12 Sitzungen eingesetzt werden.