Familientherapie

Die systemische Familientherapie ist ein therapeutisches Konzept, das in den 70er Jahren in Deutschland seine Anfänge fand und sich bis heute fortwährend weiterentwickelt. Die Wirkung von Familientherapie wurde bereits im wissenschaftlichen Kontexten untersucht und positive Veränderung nachgewiesen.

Die systemische Grundannahme der Familientherapie schreibt Verhaltensauffälligkeiten oder ein Symptom nicht einer Einzelperson in der Familie zu, sondern sieht das Symptom als das Ergebnis eines Zusammenspiels des gesamten Familiensystems. Symptome oder Verhaltensauffälligkeiten haben aus systemischer Sicht einen Sinn, der darin liegt, dass das Familiensystem sich durch symptombegünstigende Kommunikations- und Interaktionsmuster aufrechterhält und stabil bleibt. Eine Entwicklung einzelner Familienmitglieder oder der Gesamtfamilie ist meist nicht mehr möglich, stattdessen wird häufig das Symptom verstärkt.

Aufgabe der Familientherapie ist es, die fehlgeleiteten Interaktions- und Kommunikationsmuster für das Gesamtfamiliensystem erkennbar zu machen und dadurch die Handlungsmöglichkeiten einzelner Familienmitglieder und dem Gesamtsystem zu erweitern bzw. zu verändern. Durch systemische Interventionen wird ein Veränderungsprozess angeregt, der mehr Sensibilität für die Wahrnehmung der Bedürfnisse und des individuellen Handelns der einzelnen Familienmitglieder untereinander schafft. Die innerfamiliären Beziehungen der Familienmitglieder werden dabei gestärkt.

Die Familientherapie ist ressourcen- und lösungsorientiert. Die Lösungen zur Veränderung werden von der Familie individuell und entsprechend ihrer Ressourcen genutzt.

Rahmenbedingungen

In der Regel werden 10 bis 12 Termine mit der Familie im ambulanten Jugendhilfezentrum vereinbart. Die Familientherapie wird vom Jugendamt im Rahmen der Hilfe zur Erziehung gewährt